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Die Verbindungen Mannheimer Polizeibeamter zu völkisch rassistischen Kreisen

Ein breites Bündnis demonstrierte in Heidelberg gegen eine Veranstaltung der Normannia [1]

Ein breites Bündnis demonstrierte in Heidelberg gegen eine Veranstaltung der Normannia

Dass rassistische und faschistische Denkmuster bei Mitarbeiter_innen der Polizei keine Seltenheit sind, ist nicht erst nach Skandalen, wie der Ku-Klux-Klan-Mitgliedschaft mehrerer Baden-Württemberger Polizisten, rassistischen Comics im Kalender der DPolG (Deutsche Polizeigewerkschaft) oder den fatalen Ermittlungsfehlern im Zusammenhang mit den Morden der Nazi-Terrorgruppe NSU bekannt. Ein aktueller Bericht bei Indymedia [2] zeigt nun auch die Nähe zweier hochrangiger Mannheimer Polizeibeamter zu völkisch rassistischen Organisationen.

Der DPolG-Funktionär Egon Manz ist Mitglied der Normannia, einer Heidelberger Burschenschaft im Dachverand DB (Deutsche Burschenschaft). Hier handelt es sich keinesfalls um eine harmlose Studentenverbindung, sondern um eine stramm rechte Organisation, die bereits mit zahlreichen rassistischen und antisemitischen Veranstaltungen aufgefallen ist. Die Antifaschistische Initiative Heidelberg [3] sieht in der Normannia ein elitäres Sammelbecken von Rechtskonservativen, Ultranationalisten, Neonazis und anderen Rassisten mit besten Kontakten in hohe gesellschaftliche Kreise. Als vor kurzem die Mannheimer Burschenschaft Hansea mit einem „asiatisch stämmigen“ Mitglied für Aufsehen sorgte, schloss sich die Normannia dem Flügel der völkischen Nationalisten an, die einen „Ariernachweis“ für ihre Mitglieder einfordern. Aus seiner Mitgliedschaft in der Burschenschaft Normannia macht Egon Manz kein Geheimnis: er wirbt für deren Veranstaltungen im offiziellen DpolG-Magazin; Kontaktadresse ist seine offizielle DPolG-Email-Adresse. Nebenbei ist Manz auch Vorsitzender des CDU Ortvereins Rheinau/Hochstätt.

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Dieser Flyer tauchte im Internet auf (Quelle: Indymedia)

Ein weiterer hochrangiger Mannheimer Polizist scheint ebenfalls beste Kontakte zur Normannia zu pflegen. Bei einer Veranstaltung am 24.11.2010 war der stellvertretende Polizeipräsident Thomas Köber als Referent im Haus der Normannia zu Gast. Auf einer Einladung wurde er als fachkundiger Polizist zum Thema „Migrantenproblematik unter Sicherheitsaspekten“ angekündigt. Damit stellt sich Köber in eine Reihe mit Referenten, wie dem Rechtsterroristen Erhart Hartung oder dem Volksverhetzer Karl Richter im Haus der Normannia. Wir möchten uns nicht vorstellen, wie in diesen Kreisen über „Migrantenproblematiken“ gesprochen wird.

Solche Verbindungen scheinen keine Ausnahme zu sein. Indymedia berichtet weiter, dass zum 120. Stiftungsfest der Normannia ein uniformiertes Polizeiorchester alle drei Strophen der Nationalhymne spielte – in bester alter Tradition.

Beim Kongress am 2. März [5] will das Bündnis Mannheim gegen Rechts [6] diskutieren, warum polizeiliche Ermittlungen gegen die rechte Szene oft nur schleppend oder gar nicht vorankommen. Zumindest ein Erklärungsansatz könnten die Verbindungen hochrangiger Polizeibeamter zu völkisch rassistischen Organisationen sein.

Am 1. Mai 2012 [7] leitete der stellvertretende Polizeipräsident Thomas Köber den Einsatz im Rahmen der NPD-Demonstration in Mannheim-Neckarau [8]. Der eng mit OB Peter Kurz abgestimmte Einsatz sorgte dafür, dass einerseits die Blockade der NPD-Demonstration durch Antifaschist_innen nicht geräumt wurde, gleichzeitig ermöglichte die Polizei den Nazis eine kurze Route mit abschließender Kundgebung und verärgerte damit zahlreiche Gegendemonstrant_innen und Neckarauer_innen. Auch unser Anspruch ist es, dass in Mannheim keine Nazi-Veranstaltung stattfindet und Rassismus, Antisemitismus und jeglicher faschistischer Propaganda keinen Fußbreit gelassen wird.

Nazi-Ideologie raus aus den Köpfen!