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Keine Rudolph-Hess-Gedenkveranstaltung in Grünstadt

Entgegen eigenen Ankündigungen gelang es dem rechtsextremen „Aktionsbüro Rhein-Neckar“ heute nicht einen Aufmarsch in Grünstadt durchzusetzten. Dieser sollte nach dem höchstrichterlichen Verbot des zentralen Hess-Gedenkens im fränkischen Wunsiedel als lokale Ersatzveranstaltung dienen. Statt dessen demonstrierten in Grünstadt und Kirchheim jeweils etwa 100 AntifaschistInnen gegen das Erstarken der rechtsextremen Szene.

Die von den Nazis angekündigte Klage vor dem Verwaltungsgericht in Neustadt wurde nach dessen Auskunft nicht eingereicht. Nach dem 8.April und dem 15. Juli (siehe unsere Homepage: http://www.akantifa-mannheim.de) war dies die dritte Veranstaltung innerhalb eines halben Jahres, die das sogenannte „Aktionsbüro Rhein-Neckar“ geplant und beworben hatte, aber nicht in der Lage war durchzusetzten.
Für den 8.April war ein Aufmarsch mit 750 Teilnehmern durch Mannheim geplant. Nach dem Verbot durch das Bundesverfassungsgericht gelang es dem „Aktionsbüro“ nicht eine Ersatzveranstaltung zu organisieren.
Für den 15. Juli wurde ein Aufmarsch gegen das selbstverwaltete Jugendzentrum in der Mannheimer Neckarstadt (http://www.juz-mannheim.de) angekündigt. Nach dem Verbot durch die Stadtverwaltung wurde auch dieser Plan kurzerhand aufgegeben.
Seit dem Tod des Hitler-Stellvertreters Rudolph Hess 1988 ist dessen Grab im fränkischen Wunsiedel zur Pilgerstätte für alte und junge Nazis geworden. Höhepunkt war ein Aufmarsch im August 2004, an dem etwa 5000 Rechtsextremisten aus ganz Europa teilnahmen. (weitere Infos: http://www.ns-verherrlichung-stoppen.tk)
Hess hatte sich nie von seinem nationalsozialistischen Gedankengut distanziert. Ihm öffentlich zu huldigen dient den Nazis daher zur Verherrlichung des Nationalsozialismus.

Die Einschätzung einer Sprecherin des Ak Antifa:
„Schon durch das neuerliche Verbot des zentralen Hess-Gedenkmarsches in Wunsiedel war der heutige Tag eine Niederlage für die bundesweite Naziszene. Diese ist offensichtlich zu verstritten und zu schlecht organisiert um eine zentrale Ausweichveranstaltung zu organisieren. Darüber hinaus hat das „Aktionsbüro Rhein-Neckar“ durch seine neuerliche Absage einer öffentlich beworbenen Veranstaltung auch noch eine regionale Niederlage hinnehmen müssen. Wie lange die Aktivisten des „Aktionsbüro“ ihrem Gefolge diesen Schlingerkurs noch zumuten können ist fraglich. In Anbetracht der beiden antifaschistischen Demonstrationen, zu denen innerhalb weniger Tage etwa einhundert Menschen mobilisiert werden konnten, werten wir den Tag als Erfolg für die antifaschistische Bewegung.“