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Ludwigshafen: Nazi-Angriff auf antifaschistische Veranstaltung

Pressemitteilung des AK Antifa vom 06.11.2008 [1]

Trotz eines gewalttätigen Angriffs von 30 Nazis lief eine antifaschistische Vortragsveranstaltung in der Aula der FH für Sozialwesen in Ludwigshafen sehr erfolgreich ab. 100 Personen kamen auf Einladung des Bündnis Ladenschluss Ludwigshafen. Der Referent Michael Weiss informierte über die Musik und die Geschäfte der Neonazis und legte dabei einen inhaltlichen Schwerpuntk auf die Szene in Ludwigshafen. Die Veranstaltung war Auftakt einer Reihe zur Information der Ludwigshafener Bevölkerung über Nazis und ihre Läden.

Hintergrund der Veranstaltungsreihe ist die Etablierung zweier Naziläden und das Erstarken der Naziszene in der Stadt .

Bereits ab 18 Uhr hielten sich Nazis im Eingangsbereich der FH auf und versuchten VeranstalterInnen und BesucherInnen zu fotografieren. Gegen 19 Uhr begann der Vortrag vor vollem Haus. Noch am Anfang der Veranstaltung wurden zwei Personen des Saales verwiesen, die als Rechtsextreme erkannt wurden. Zwei weitere Nazis wurden schon am Eingang aufgehalten und des Geländes verwiesen. Den Höhepunkt der Provokationen stellte ein Angriff von etwa 30 Nazis dar, die unter den Rufen „LUNARA“ vor die Eingangstür stürmten und versuchten diese zu zerstören. Dabei entstand geringer Sachschaden. „LUNARA“ steht für die Selbstbezeichnung „Ludwigshafener Nazis und Rassisten“. Beim Angriff wurden die bekannten Aktivitsten des „Aktionsbüro Rhein-Neckar“ René Teufer und Andreas Jäckel erkannt.

Der Schutz der Veranstaltung reagierte deeskalierend und versperrte den Nazis den Zugang. Diese zogen kurze Zeit später wieder ab. Die Veranstaltung musste nicht unterbrochen werden. Die in der Stadt anwesende Polizei berichtete, etwa 10 Nazis festgesetzt zu haben. Offenbar hatte sie die Situation noch nicht unter Kontrolle, da nach Ende der Veranstaltung erneut etwa 15 Nazis vor das Gebäude zogen und die noch anwesenden VeranstalterInnen bedrohten. Die Polizei informierte die VeranstalterInnen, dass weitere 15 Nazis im Anschluss festgenommen wurden.

Eine Sprecherin des AK Antifa kommentierte: „Trotz gewalttätigem Angriff lief der Abend gut. Wir waren überrascht über viele interessierte BesucherInnen und spannende Diskussionen. Unser deeskalierendes Schutz-Konzept ist aufgegangen, wir mussten trotz Einschüchterungsversuch und gewalttätigen Angriffen die Veranstaltung nicht unterbrechen. Für die Zukunft hoffen wir weiterhin auf großes Interesse auch in Hinsicht auf Aktionen gegen die Naziläden.“

Weitere Veranstaltungen der Reihe finden am 11.11. zu Nazistrukturen in der Region und am 4.12. unter dem Motto „Der Nazis neue Kleider“ statt. Aktionen und Demonstrationen sind in Planung.