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NPD auf Deutschlandtour erfolgreich gestört

[1]Im Folgenden der gemeinsame Bericht der Gruppen: Kritisches Kollektiv, AK Antifa Mannheim, Antifaschistische Jugend Ludwigshafen/Mannheim:

Im Rahmen ihres Wahlkampfs machte die NPD heute in Mannheim halt. Wie auch schon bei den vorherigen Stationen, konnte die Veranstaltung der Nazis wirkungsvoll gestört werden. Über 300 Menschen bei den Gegenprotesten sorgten dafür, dass die rassistische Kundgebung auf dem alten Messplatz in der Neckarstadt keinerlei Außenwirkung erzielen konnte. Im Anschluss an die Kundgebung kam es zu brutalen Verhaftungen durch die Polizei.

Nach dem Misserfolg im Februar, bei dem die NPD schon einmal eine erfolglose Kundgebung abgehalten hatte, versuchte es die Nazipartei an gleicher Stelle erneut. Um 15 Uhr fanden sich 14 Nazis auf dem alten Messplatz ein.

Mit dem Eintreffen des sogenannten NPD „Flaggschiff“ fingen die Teilnehmer_innen der Gegenproteste an lautstark ihren Unmut zu äußern. Unterstützt wurden sie hierbei von einem eigenen Lautsprecherwagen. Unter massivem Lärm und wütenden Unmutsbekundungen der Antifaschist_innen begannen die Faschisten ihre Anlage aufzubauen. Geschützt wurden sie hierbei durch ein überzogenes Polizeiaufgebot und einen extra errichteten Käfig, welcher die Nazis von den Demonstrant_innen abschirmen sollte. Versuche der Faschisten, ihre rassistische Propaganda trotzdem an die Mannheimer Bürger_innen zu bringen, wurden mit Gemüse-, Obst- und Eierwürfen quittiert. Versteckt hinter Regenschirmen konnten weder Mathias Faust, noch Jan Jäschke oder Holger Apfel die gewünschte Aufmerksamkeit erzielen.

Überschattet wurden die bunten Proteste vom äußerst repressiven Auftreten der Polizei, welches mit dem Stationieren von schweren Einsatzkräften im Rücken und inmitten der Gegenkundgebung begann. Dies geschah ohne Anlass, ebenso wie das ständige Abfilmen der Kundgebungsteilnehmer_innen. Im weiteren Verlauf kam es zu ersten Festnahmen aus der Kundgebung heraus. Dabei gingen die Polizist_innen sehr aggressiv vor und nahmen Verletzungen, auch von Unbeteiligten, billigend in Kauf. Ihren traurigen Höhepunkt erreichte die Polizeigewalt nach dem Ende der Veranstaltung. Aus unerfindlichen Gründen jagte ein Polizeitrupp von ca. 30-40 Personen zwei Antifas in ein nahegelegenes Parkhaus und nahm diese dort ebenfalls fest.

Fazit

Die erfolglosen Propagandaauftritte der Faschisten in Mannheim und Ladenburg zeichnen das Bild einer handlungsunfähigen NPD in der Rhein-Neckar Region. Nicht einmal die Nazis aus dem Umfeld des AB Rhein-Neckar können noch mobilisiert werden. Dies zeigt sich dadurch, dass gerade einmal 14 selbsternannte „Herrenmenschen“ den Weg nach Mannheim fanden. Außerdem ist die Gurkentruppe um Möchtegern-Führungskader Jan Jaeschke nicht im Stande im aktuellen Bundestagswahlkampf mitzumischen.

Es bleibt nüchtern festzuhalten, dass die größte Gefahr heute von den Einsatzkräften der Polizei ausging. Dies gilt es in Zukunft weiter zu beobachten, kritisch zu begleiten und gegebenenfalls zu beantworten. Trotz der Spaltungsversuche wehren wir uns dagegen, legitimen antifaschistischen Protest in Gut und Böse einteilen zu lassen. Wir empfehlen allen von Polizeigewalt und Repression Betroffenen sich bei einer örtlichen Antifa-Gruppe zu melden.