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NS-Verherrlichung gestoppt! Antifaschistischer Aktionstag in Wunsiedel

Der Rudolf Hess-Marsch konnte dieses Jahr nicht stattfinden. Das Bundesverfassungsgericht (BVG) bestätigte das Verbot des Naziaufmarsch. Dafür gab es einen antifaschistischen Aktionstag mit Redebeiträgen, Kulturprogramm und einer Demonstration unter dem Motto „Gegen deutsche Opfermythen! NS-Verherrlichung stoppen!“, an der fast 2000 AntifaschistInnen teilnahmen. Zeitgleich kam es in der ganzen BRD und in Dänemark zu mehreren kleinen Demonstrationen einzelner Nazigruppen. In Nürnberg konnte eine NPD Demonstration verhindert werden. Die Kampagne „NS-Verherrlichung stoppen!“ bleibt weiterhin aktiv. Das Verbot des BVG ist nicht entgültig und vielleicht ist es im nächsten Jahr wieder notwendig den Naziaufmarsch durch antifaschistische Intervention selbst zu stoppen.

Pressemitteilung der Kampagne NS-Verherrlichung stoppen!, 20.8.2005

Antifaschistischer Erfolg in Wunsiedel

Etwa 1.700 AntifaschistInnen sind heute dem Aufruf der Kampagne NS-VERHERRLICHUNG STOPPEN gefolgt und haben in Wunsiedel gegen die Verherrlichung des Kriegsverbrechers Rudolf Hess demonstriert. „Obwohl das Bundesverfassungsgericht (BVG) den Hess-Marsch in diesem Jahr verboten hat, haben wir in Wunsiedel ein deutliches Zeichen gesetzt, dass wir das Treiben der Nazis auch in Zukunft nicht dulden werden“, sagte die Sprecherin der Kampagne, Korinna Pflug. Damit war das Konzept der Kampagne erfolgreich, den Nazis den Raum in Wunsiedel zu nehmen und vor Ort einen Antifaschistischen Aktionstag durchzuführen. Nach wie vor ist es wichtig, nicht auf ein eventuelles Verbot durch die Justiz zu vertrauen, sondern die gesellschaftspolitische Auseinandersetzung mit der Ideologie der extremen Rechten voran zu treiben. Da das BVG angekündigt hat, seine Entscheidung vom 17.8. d.J. noch einmal zu prüfen, ist es möglich, dass ein Urteil im kommenden Jahr ganz anders ausfallen kann. Aus diesem Grund werden wir die nächsten zwölf Monate dazu nutzen, zu einem breiten antifaschistischen Aktionstag 2006 zu mobilisieren. Doch nicht nur die Glorifizierung des Kriegsverbrechers Rudolf Hess erfordert aktives Eingreifen – dies gilt auch für jede andere Art der Verherrlichung der NS-Verbrechen. Ob Wunsiedel, Halbe oder Mittenwald: kein Raum für die Verdrehung der Geschichte und kein Ort für die Verherrlichung des Nationalsozialismus!