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NS Verherrlichung stoppen! Antifaschistischer Aktionstag am 20. August in Wunsiedel

Seit dem Selbstmord des Hitlerstellvertreters Rudolf Heß im Jahr 1987 marschieren Alt- und Neonazis jährlich an dessen Todestag. Der Marsch bietet ihnen die Möglichkeit direkt den Nationalsozialismus zu verherrlichen. Heß Ausspruch „Ich bereue nichts“ – als Stellungnahme zu den Verbrechen im Nationalsozialismus – machte ihn zum Märtyrer der internationalen Naziszene. Im Jahr 2004 marschierten etwa 5000 Nazis durch die bayrische Kleinstadt Wunsiedel, in der Heß begraben liegt. Darunter fanden sich Nazis aller Spektren, sowie Delegationen aus fast allen europäischen Ländern und sogar weit gereiste, wie z.B. aus den USA und Australien. Somit ist der Rudolf Heß-Marsch zum größten internationalen Event der Naziszene geworden. Hier treffen sie sich, knüpfen Kontakte, tauschen Informationen aus, es gibt ein Unterhaltungsprogramm in Volksfest-Manier und letztlich kann gemeinsam der Nationalsozialismus verherrlicht werden.

Antifaschistischer Aktionstag

Gegen die ersten Heß-Märsche Anfang der 90er Jahre entwickelte sich schnell ein starker antifaschistischer Widerstand. Tausende Menschen demonstrierten gegen die Nazis. Aufgrund der Breite des Widerstandes wurde der Heß Marsch ab 1991 verboten. Die Sicherheit in der Kleinstadt sei nicht zu gewährleisten. In den nächsten Jahren waren antifaschistische Gegenaktivitäten kaum sichtbar. 2001 wurde das Verbot aufgehoben. Es sei nicht mehr mit einem so großen Widerstand zu rechnen, hieß es. Dieses Jahr findet erstmals wieder eine bundesweite antifaschistische Mobilisierung nach Wunsiedel statt. Ein antifaschistischer Aktionstag, initiiert von der Kampagne „NS-Verherrlichung stoppen!“, wird in Wunsiedel den Protest auf die Strasse tragen. 60 Jahre nach dem Sieg über den deutschen Faschismus hat das Gedenken eine besondere Bedeutung. Im Rahmen der antifaschistischen Kundgebung werden Redebeiträge zu verschiedenen Themen gehalten. Hier werden auch in der Zeit des NS aktive WiderstandkämpferInnen zu Wort kommen. Ein buntes Kulturprogramm mit Band und DJs, sowie eine antifaschistische Demonstration runden das Programm ab. Die Wunsiedler Bürgerinitiative „Wunsiedel ist bunt – nicht braun“ hat ebenfalls eine große Kundgebung angemeldet. Ingesamt wurden 107 weitere kleine Kundgebungen von engagierten BürgerInnen angemeldet. Ab 16 Uhr findet das Auftaktkonzert der Tournee „Laut gegen Nazis“ statt. In der bayrischen Kleinstadt wird am 20. August also einiges los ein…

So könnt ihr euch beteiligen

Die beste Möglichkeit nach Wunsiedel zu kommen ist die Anreise mit dem Bus. Es werden über 40 Busse aus dem gesamten Bundesgebiet fahren. Auch aus Mannheim fährt ein Bus. Fahrkarten gibt es im Infoladen Mannheim (im JUZ in Selbstverwaltung, am Neuen Messplatz, Käthe-Kollwitz-Str. 2-4; Öffnungszeiten Donnerstags ab 20 Uhr und bei allen Veranstaltungen). Erkundigt euch bei eurer Antifa nach den neuesten Infos und kommt mit nach Wunsiedel.
Gemeinsam die Verherrlichung des Nationalsozialismus stoppen!

Kampagnenseite NS-Verherrlichung stoppen!
>> http://www.ns-verherrlichung-stoppen.tk [1]