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Rechtes Gothic Konzert in der Musikinsel in Mannheim

[1]Am 11.12. fand in der Musikinsel Mannheim in der Diffenéstrasse ein Konzert mit den Bands ANENZEPHALIA und Raison D’etre statt. Die deutsche Band ANENZEPHALIA ist ein Seitenprojekt der extrem rechten Gruppe GENOCIDE ORGAN (GO). Die Band wird über das Mannheimer Label TESCO vertrieben, welches in seinem Mailorder Katalog auch weitere rechtsextreme Bands wie DEATH IN JUNE oder DER BLUTHARSCH vertreibt.

In ihrer Bühnenshow sowie in ihren politischen Aussagen spiegelt sich eine militaristische Grundhaltung wieder. Der GO-Bandkopf tätigte die Aussage, daß man erst einmal die eigene Kultur schützen solle, anstatt für die anderer einzutreten. So stellte er in der amerikanischen Zeitschrift Descent, Nr.5, eine Verbindung zwischen Kriminalität, Schmutz, Arbeitslosigkeit und Ausländern her und führte dazu aus, daß man bald eine multikriminelle statt einer multikulturellen Gesellschaft hätte. In dem selben Interview wurde eines der Bandmitglieder als R. Freisler vorgestellt, eine Anspielung auf den früheren Präsidenten des nationalsozialistischen Volksgerichtshofes.

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links: "Musikinsel" in Mannheim-Luzenberg, rechts: rechte Gothic Band "Anenzephalia"

 

Anenzephalia beteiligte sich auch an dem Sampler „Wenn alle Brüder schweigen“, dessen Verpackung im dezenten Braun gehalten ist. Der Titel spielt auf ein gleichnamiges Buch an, welches zu Beginn der 70er Jahre erschien und bis zur Gegenwart als Standardwerk für die heroisierende Darstellung (und damit den Versuch der Rehabilitierung) der Angehörigen der Waffen-SS dient.

 

Die schwarze Szene ist seit mehreren Jahren einer Einflußnahme durch Rechtsextremisten ausgesetzt (vgl. Bundesamt für Verfassungschutz, Verfassungsschutzbericht 1999: Rechtsextremistische Einflussnahmeversuche im „Dark Wave“, S.84). Im Unterschied zur Nazi-Skinhead-Szene verstecken sich die rechtsextremen Aussagen im Darkwave-Bereich hinter Andeutungen und nebulösem Spektakel.

 

Eine Sprecherin des AK Antifa Mannheim: „Es ist ein Skandal, dass unter dem Deckmantel einer Kulturveranstaltung Geschichtsrevisionismus und NS-Verherrlichung betrieben werden kann. Wir fordern die Verantwortlichen der Musikinsel Mannheim auf, solche Veranstaltungen in Zukunft nicht mehr zuzulassen.“