Sinsheim: Nazi-Kundgebung am 10.3. verhindern!

Für den 10. März 2012 (15 Uhr) ruft die Neonazi-Gruppierung „Freie Nationalisten Kraichgau“ zu einer so genannten Mahnwache in Sinsheim auf.
Zu der Kundgebung, die der NPD-Funktionär Sebastian Fluder aus Ilvesheim angemeldet hat, wird mit dem NPD-Bundesvorsitzenden Holger Apfel auch rechte Polit-„Prominenz“ anreisen.
Neben dem Kreisvorsitzenden der Nazi-Partei NPD Jan Jaeschke aus Weinheim soll auch Daniel Knebel, stellvertretender NPD-Vorsitzender aus Hessen, sprechen. Des Weiteren ist mit dem baden-württembergischen NPD-Funktionär Alexander Neidlein ein Kroatien-Söldner und verurteilter Posträuber angekündigt.

Aufruf der Antifaschistischen Initiative Heidelberg zu den Protesten gegen die Nazi-Kundgebung in Sinsheim am 10.03.2012. Nachzulesen hier

Diese „Mahnwache“ der FaschistInnen knüpft an die Demonstration im Juli 2009 in Mauer sowie die Kundgebungen 2010 und 2011 in Sinsheim an. Mit dem Thema „Kindesmissbrauch“, das populistisch verdreht und mit rechter Ideologie unterfüttert wird, wollen die braunen Rattenfänger erneut Teile der Bevölkerung für ihr menschenverachtendes Gedankengut gewinnen.
Lassen wir das nicht zu!

Der Feind steht rechts!
Neonazis – gleich welcher Ausprägung – haben immer nur ein Ziel: den Aufbau einer Gesellschaft, die auf rassistischer Ausgrenzung, Verfolgung politischer Gegner, Staatsterror und dem Prinzip der so genannten Volksgemeinschaft beruht. Also auf einem System, dass einer solidarischen, freien, menschlichen und offenen Gesellschaft vollkommen entgegensteht.
Linke AntifaschistInnen, die leider oftmals das Ziel vollkommen haltloser Angriffe seitens bürgerlicher Kreise sind, stehen im Gegensatz dazu für eine weltoffene, solidarische und freie Gesellschaft.

Und nun?
Am 18. September 2010 konnte ein Aufmarsch der Nazis im Sinsheimer Stadtteil Hoffenheim verhindert werden – die Gegenaktionen waren schließlich von oben verordnet gewesen. Nicht nur Sinsheims Oberbürgermeister Geinert und Hoffenheims Ortsvorsteher Hess hatten dazu aufgerufen; auch der Bundesliga-Verein TSG 1899 Hoffenheim positionierte sich gegen den Aufmarsch – wenn auch diffus „gegen Extremismus“ und nicht gegen Nazis und RassistInnen.

Die Polizeiführung ebenso wie der Oberbürgermeister wussten an diesem Tag ganz genau, hätten sie es mit juristisch erfahrenen Nazis zu tun gehabt, dann wären diese auch durch Hoffenheim gelaufen.
Die Absprachen, die von der Stadt mit der Polizei getroffen wurden, waren sicherlich nicht gesetzeskonform, und die Polizei hätte – in ihrer Funktion als „Wahrerin der Demonstrationsfreiheit“ – den Weg für die angemeldete Demonstration der Nazis freimachen müssen.

Genau das ist bei den nächsten beiden Aktionen der rechten Szene in Sinsheim passiert. Die Verwaltung hatte kalte Füße bekommen – es gab keinen offiziellen Aufruf, gegen die Nazis vorzugehen oder einen Aufmarsch gar zu blockieren. Absprachen mit der Polizei konnten – wohl aus Angst vor juristischen Konsequenzen – ebenfalls nicht getroffen werden.

Der letzte Aufmarsch der „Freien Nationalisten Kraichgau“ am 27. November 2010 konnte demzufolge stattfinden – jedoch unter massiven Protesten von AntifaschistInnen und einzelner BürgerInnen Sinsheims. Rund 30 FaschistInnen liefen durch Hoffenheim und skandierten ihre menschenverachtenden Parolen.

Im März 2011 hielten die Nazis dann – mit Unterstützung zahlreicher Rechter aus anderen Regionen – auf dem Sinsheimer Burgplatz nahezu ungestört eine Kundgebung ab. Wieder wurden sie geschützt von einem massiven Polizeiaufgebot.

Gemeinsam gegen Nazis!
Alle, die sich gegen die menschenverachtende, rassistische und rückwärtsgewandte Ideologie der Nazis stellen wollen, müssen zusammen an einem Strang ziehen, um Kundgebungen und Demonstrationen der FaschistInnen wie diese am 10. März für die Nazis unberechenbar und letztlich unmöglich zu machen.

Gerade die Morde der Nazi-Terrorzelle müssten im Grunde jedem vor Augen führen, dass es Ziel aller demokratischen und fortschrittlichen Kräfte sein muss, gegen FaschistInnen jeglicher Couleur konsequent vorzugehen – sie zu bekämpfen, so lange das möglich ist.

Wir als AntifaschistInnen und Linke werden am 10. März vor Ort sein, um engagierte BürgerInnen Sinsheims in ihrem Engagement gegen die rechten Rattenfänger zu unterstützen.

Den Nazis keinen Fußbreit! Es gibt kein ruhiges Hinterland!
Weitere Infos zu den „Freien Nationalisten Kraichgau“:

Zu Outing-Aktionen bei FN-Mitgliedern:
http://linksunten.indymedia.org/de/node/52384

Zur Nazi-„Mahnwache“ am 19. März 2011:
http://linksunten.indymedia.org/de/node/35935

Zur Nazi-Demo am 27. November 2010 in Hoffenheim:
http://linksunten.indymedia.org/de/node/29320

Zur verhinderten Nazi-Demo am 18. September 2010 in Hoffenheim:
http://linksunten.indymedia.org/de/node/25582

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