Am 11. Dezember 04 demonstrierten 200 Menschen gegen das 10 jährige Bestehen der größten Abschiebehaftanstalt in Baden-Württemberg.
Um 12 Uhr trafen sich die 200 AntirassistInnen auf dem Paradeplatz in der Innenstadt. Aufgerufen hatte die Arbeitsgemeinschaft für Menschen in Abschiebehaft, der Ak Antifa aus dem Jugendzentrum in Selbstverwaltung und weitere lokale antirassistische Gruppen.
Mit Redebeiträgen und Flugblättern wurde der einkaufenden Bevölkerung von der unmenschlichen Abschiebepraxis in Europa und im besonderen in Mannheim berichtet. Der Demozug formierte sich gegen 12.30 Uhr und startete durch die gefüllte „Breite Strasse“ (Fussgängerzone). Die Demo war klein aber dafür fein und laut. Mit Parolen wie „Bleiberecht überall, kein Mensch ist illegal“ machten die DemonstrantInnen auf sich aufmerksam. Der aus verschiedenen Spektren der linken Szene bestehende Demonstrationszug lief Richtung Neckarstadt zur Justizvollzugsanstalt (JVA), mit einer Zwischenkundgebung am Neckartor, bei der ein Redebeitrag des Ak Antifa verlesen wurde. Vor den Mauern der JVA, in der sich die Container des Abschiebeknasts befinden fand die Abschlusskundgebung statt, bei der solidarische Grüsse an die Flüchtlinge gesendet wurden. Einige AktivistInnen kletterten auf das Dach eines nahegelegenen Studentenwohnheims, von dem Blickkontakt zum Abschiebeknast besteht, und befestigten dort ein Transparent mit der Aufschrift „Keine Toleranz für Rassisten“. Einigen Studenten gefiel die Solidaritätsbekundung scheinbar nicht und hatten nichts besseres zu tun, als die Polizei zu rufen. Diese konnte die AntirassistInnen jedoch nicht mehr antreffen.
Trotz eisiger Kälte gingen heute 200 Menschen auf die Strasse um die menschenverachtende Behandlung der Flüchtlinge öffentlich zu machen und ein Ende der rassistischen Abschiebepraxis zu fordern. Jeder Mensch hat das Recht zu leben, wo er will, dafür gilt es zu kämpfen, in Mannheim und überall. Es ist Zeit für praktische Solidarität.
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