Antirassismus Archive

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Vortrag am 28. Mai: Mannheim-Schönau 1992 nicht vergessen!

Am 28. Mai 1992 kam es zu Angriffen auf eine Flüchtlingsunterkunft im Mannheimer Stadtteil Schönau. Ein rassistischer Mob aus BewohnerInnen des Stadtteils und später auch zugereisten Neonazis, versammelte sich tagelang vor der Unterkunft, die sich auf dem Gelände des heutigen Lidl Markts in der Lilienthalstraße befand, und versuchte diese zu stürmen. Die Polizei konnte schlimmeres verhindern, indem sie den Mob in Schach hielt. Die Menschen, die den Flüchtlingen zu Hilfe kamen, wurden jedoch von der Polizei drangsaliert und kriminalisiert. Eine antirassistische Demo wurde verboten und niedergeknüppelt. Die Verfahren gegen die rassistischen Angreifer hingegen wurden allesamt eingestellt.

Die Ereignisse reihen sich ein in eine Welle der Gewalt gegen Geflüchtete im deutschnationalen Taumel der Jahre nach der Wiedervereinigung. Während die Pogrome von Rostock-Lichtenhagen und Hoyerswerda in den Gedächtnissen hängen geblieben sind, ist Mannheim-Schönau beinahe vergessen – vielleicht auch deshalb, da Stadtverwaltung, Polizei, Justiz und Medien eine geschickte Strategie der Verharmlosung und Vertuschung angewendet haben.

Der Kulturwissenschaftler Matthias Möller hat zu den Ereignissen ein Buch veröffentlicht, in dem er die Darstellung kollektiver Gewalt gegen Geflüchtete untersucht. Wir wollen mit dieser Veranstaltung an die Ereignisse 1992 erinnern und die Rollen von Stadt, Polizei, Justiz, Medien und Flüchtlingsunterstützer*innen untersuchen. Auch heute gibt es wieder Angriffe auf Geflüchtete. Wir wollen diskutieren, wie wir mit einer Flüchtlingssolidaritätsbewegung solche Ereignisse wie 1992 verhindern können.

Sonntag, 28. Mai 2017 | Beginn: 17:00 Uhr
Gaststätte im Siedlerheim (Nebenraum)
Bromberger Baumgang 6, 68307 MA-Schönau

Referent: Matthias Möller, Kulturwissenschaftler und Autor des Buches „Ein recht direktes Völkchen“? Mannheim-Schönau und die Darstellungsmuster von kollektiver Gewalt gegen Flüchtlinge

Veranstalter: JUZ in Selbstverwaltung Friedrich Dürr, PF 121965, 68070 MA
in Kooperation mit AK Antifa Mannheim, Bündnis gegen Abschiebungen Mannheim, Mannheim sagt JA und Perspektive statt Alternative

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Vortrag & Konzert: Spanienfreiwillige aus Mannheim 1936-1939

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Vortrag & Konzert

 Spanienfreiwillige aus Mannheim 1936-1939

Donnerstag 27.Oktober 19:00 Uhr -23:00 Uhr

Im Sommer vor 80 Jahren putschten in Spanien Militärs unter General Franco gegen die demokratisch gewählte Volksfront-Regierung. Unterstützt wurden die Putschisten von Hitler-Deutschland mit den Nazi-Söldnern der „Legion Condor“ – auch aus Mannheim – und Truppen des faschistischen Italien. Über 35 000 Freiwillige aus 53 Ländern eilten der bedrohten Republik zu Hilfe. Knapp 120 Antifaschisten kamen aus Baden, 37 von ihnen aus Mannheim und Umgebung. Sie waren Gewerkschafter, Kommunisten, Naturfreunde, Sozialisten, Sozialdemokraten oder parteilos. In Milizen der Anarchisten oder Sozialisten und in den Internationalen Brigaden kämpften sie mit der Waffe oder arbeiteten als Sanitäter.

Willy Brandt, der für die Sozialistische Arbeiter-Partei 1937 in Spanien war, befürchtete:
„Der große Krieg kann nicht verhindert werden, wenn man den „kleinen“ verloren gehen lässt. Die kommende Weltentscheidung zwischen Faschismus und Sozialismus erlebt heute in Spanien eine Vorentscheidung.“

Die Veranstaltung beruht auf noch unveröffentlichten Forschungen und stellt Biografien der vergessen gemachten Widerstandskämpfer vor. Fotos der Freiwilligen und ihre Lieder sind eingebettet in Erläuterungen zur Vor- und Nachgeschichte.
Trotz der Distanz von 80 Jahren stellen sich heute ähnliche Fragen: Waffenexporte an Mörder-Regimes ? Wirtschaftspartnerschaft mit Diktatoren ?
Abschreckung von Flüchtlingen ?

Vortrag und Bilder: Brigitte und Gerhard Brändle
Lieder und Musik: Bernd Köhler (Gitarre/Gesang), Margit Romeis (Gesang), Joachim Romeis (Geige)

Mehr Informationen zu diesem wichtigen Kapitel der europäischen Geschichte: http://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/231078/1936-spanischer-buergerkrieg-14-07-2016

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Save the Date: AfD-Großveranstaltung am 30.09.16

antifa logoUnter dem Motto „Solidarisch gegen rechte Hetze – AfD raus aus Mannheim!“ rufen wir gemeinsam mit anderen antifaschistischen Gruppen aus der Region dazu auf, die angekündigte Großveranstaltung der Alternative für Deutschland (AfD) in Mannheim zu verhindern.

Die AfD, die in letzter Zeit vor allem durch den Antisemtisimus eines ihrer Baden-Württembergischen Landtagsabgeordneten und dem daraus folgenden Zerwürfnis ihrer Fraktion in Erscheinung getreten ist, kündigt auf ihrer Homepage für den 30.09.16 eine Großveranstaltung in Mannheim an. Genauere Infos trauen sich die rechten Hetzer*innen noch nicht zu veröffentlichen. Die antifaschistischen Proteste in der Vergangenheit haben offensichtlich Wirkung gezeigt.

In unserer Stadt ist kein Platz für das reaktionäre Weltbild der AfD. Wir stellen uns entschieden gegen Rassismus, Sexismus, Homophobie und die anderen widerlichen Positionen, welche diese Partei vertritt.

Lasst uns gemeinsam für eine solidarische Stadtgesellschaft ohne jegliche Diskriminierung kämpfen und der AfD am 30.09.16 ordentlich den Tag vermiesen!

Weiter Infos folgen!

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Ein rassistischer Vorfall kann die gute Stimmung bei „Nice to meet you“ nicht trüben – Mehr als 300 junge Menschen kommen bei einer antirassistischen Aktion auf der Neckarwiese zusammen

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„Alter Bahnhof“ am Alten Messplatz

Gemeinsame Pressemitteilung von Get up! und AK Antifa Mannheim

Im Rahmen der Aktion „Nice to meet you“ haben hunderte, überwiegend junge Menschen aus Mannheim und viele Flüchtlinge aus den Mannheimer Asylunterkünften einen gemeinsamen Grillabend auf der Neckarwiese in Höhe der Kurpfalzbrücke veranstaltet. Die Stimmung war großartig. Das gegenseitige Kennenlernen der Menschen, die schon lange in Mannheim wohnen und derer, die erst vor kurzem nach einer Flucht aus ihrem Herkunftsland in Mannheim angekommen sind, stand bei der Aktion im Vordergrund. Ein gemeinschaftliches Buffet und Grills waren für die Verpflegung aufgebaut, es gab Musik von einem DJ, viele Gespräche und gute Laune.

Am frühen Abend kam es jedoch zu einem rassistischen Vorfall im Bereich der Treppe vom Parkplatz am „Alten Bahnhof“ zur Neckarwiese. Ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes des „Alten Bahnhof“ forderte alle Menschen, die auf der Treppe saßen, dazu auf, den Bereich zu verlassen. Hierbei handelte es sich fast ausschließlich um Menschen mit dunkler Hautfarbe. Es sei verboten, dort zu sitzen. Der „Alte Bahnhof“ habe dort Hausrecht. Den jungen Leuten, vor allem Flüchtlingen, wurde seitens des Sicherheitsdienstes mit der Polizei gedroht, falls sie nicht verschwänden .

bildschirmfoto_2013-10-09_um_14.11.11Es mischten sich darauf hin weitere Menschen ein, die dem Sicherheitsdienst widersprachen und darauf hinwiesen, dass die Treppe sehr wohl öffentlicher Raum sei und man darauf sitzen dürfe. Es handelt sich schließlich um eine Sitztreppe mit extra großen Stufen. Außerdem hielten sich dort weitere Menschen mit heller Hautfarbe auf, die nicht vertrieben wurden und darauf hinwiesen, dass sie noch nie des Platzes verwiesen wurden. Der Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes wurde unfreundlich und argumentierte, man „wisse ja, was diese Jungs da machen“. Der Sicherheitsdienst wurde auf seine rassistische Argumentation angesprochen. Außerdem fiel eine Tätowierung an seinem Hals, die Zahl „28“ auf, die in der rechten Szene für die Buchstaben „BH“ steht, der Code für „Blood & Honour“, eine verbotene Nazi-Organisation.

Einer der Menschen, die sich einmischten, entschloss sich dazu, das Ordnungsamt über die Situation zu informieren. Dessen Mitarbeiter*innen ebenso wie einige Polizist*innen trafen kurze Zeit später ein und wiesen den Sicherheitsdienst des „Alten Bahnhofes“ darauf hin, dass es sehr wohl erlaubt sei, auf der Treppe zu sitzen und der Sicherheitsdienst nicht das Recht habe, Menschen von dort zu vertreiben. Ein Ordnungsamtsmitarbeiter bewertete die Situation sogar als Nötigung.

Wir fordern die Betreiber des „Alten Bahnhof“ dazu auf, seinen Sicherheitsdienst auf Verbindungen in die rechte Szene zu überprüfen und daraus gegebenenfalls Konsequenzen zu ziehen. Ebenfalls erwarten wir von den Betreibern eine Ansage an alle Mitarbeiter*innen, dass der öffentliche Zugang zum Neckar kein privates Gelände ist und eine Vertreibung von Menschen, die sich dort aufhalten nicht erlaubt ist. Die Vertreibung aufgrund der Hautfarbe ist zudem rassistisch und insofern besonders zu verachten.

Rassismus entgegentreten – immer & überall – Refugees welcome!

Siehe auch: Videobeitrag zur Aktion beim RNF

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Enough Is Enough

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„Ausländer raus“ rufe, Nazischmierereien an Flüchtlingsunterkünften, gezielte Sachbeschädigung bis hin zu Brandanschlägen ist in so gut wie allen Bundesländern in Deutschland wieder an der Tagesordnung. So erschreckend die Ereignisse in den 90er Jahren, beispielsweise in Rostock-Lichtenhagen oder Mannheim-Schönau auch waren, das Ergebnis war die faktische Abschaffung des Asylrechts und nicht etwa ein ernst gemeinter Kampf gegen Rassismus in allen Teilen der Gesellschaft. Bei stattfindenden Prostesten gegen rassistische Ausschreitungen ging es den meisten nicht um die Bekämpfung der lebensbedrohlichen Lage der Menschen auf der Flucht vor den brennenden Mollis  und der dazu jubelnden Masse, sondern allein um das Ansehen der BRD. Die Zahl der Übergriffe steigt in den letzten Jahren wieder, allein im Jahr 2014, wie unten beschrieben,  ist die Zahl der Übergriffe bedrohlich hoch gewesen.

Enough is enough! Fight Racism!

Übergriffe 2014images

Angriff auf Unterkunft: 68
Davon Brandanschlag (A): 33
Davon Sachbeschädigung (Stein-/Böllerwürfe, Randale) (S): 35
Tätlicher Übergriff/Körperverletzung von Flüchtlingen (K): 55
Flüchtlingsfeindliche Kundgebung/Demo (D): 253
Davon Anmelder (Doppelzählungen möglich):
NPD: 110
Bürgerinitiativen: 81
Partei „der 3. Weg“: 4
„Die Rechte“: 2
„Pro“- Parteien: 21
Freie Kameradschaften: 5

(Quelle: http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/chronik-zu-angriffen-und-hetze-gegen-flüchtlinge-2014-9322)

Im folgenden haben wir die uns bekannten Brände in Flüchtlingsunterkünften seit Januar 2015 aufgelistet. Bei einigen ist die Brandursache bisher noch ungeklärt. Wir beanspruchen keinen Anspruch auf Vollständigkeit und freuen uns über Ergänzungen.

Chronik

02.01.15 Brand in Flüchtlingsunterkunft in Köln-Mühlheim

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/koeln/feuer-in-asylheim-in-muelheim-aid-1.4771781

09.02.15 Brandstiftung auf eine Flüchtlingsunterkunft in Eschenburg bei Lübeck

http://www.shz.de/lokales/luebeck/nach-brandanschlag-in-escheburg-das-hat-nicht-mit-auslaenderfeindlichkeit-zu-tun-id9644086.html

25.02.15 Brandstiftung auf Flüchtlingsheim in Coesfeld im Münsterland

http://www.wa.de/nordrhein-westfalen/brandstiftung-fluechtlingsheim-coesfeld-4764392.html

04.04.15 Brandstiftung auf Flüchtlingsheim in Tröglitz

http://www.welt.de/politik/article139121882/Brandanschlag-auf-Fluechtlingsheim-in-Troeglitz.html

14.04.15 Brand in Flüchtlingsheim Hamburg-Wilhelmsburg

http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.feuer-in-asylbewerberheim-erst-hamburg-dann-berlin-fluechtlingsheime-brennen.52faf278-7cf8-4f61-8bf4-131fa6cc48bb.html

15.04.15 Brand in Flüchtlingsheim in Lichterfelde Berlin

http://www.tagesspiegel.de/berlin/brand-in-fluechtlingsheim-in-berlin-lichterfelde-nachloescharbeiten-beendet-scheeres-bei-den-opfern/11637376.html

20.04.15 Brandstiftung auf Flüchtlingsunterkunft in Schmiedeberg bei Schwäbisch Gmünd

https://mopo24.de/nachrichten/fuenf-verletzte-bei-braenden-in-fluechtlingsheim-6338

21.04.15 Brandstiftung auf Flüchtlingsheim in Neukirchen-Vluyn

http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-moers-kamp-lintfort-neukirchen-vluyn-rheurdt-und-issum/tatverdaechtiger-stellt-sich-nach-brand-in-fluechtlingsheim-id10600224.html

05.05.15 Brandstiftung auf Flüchtlingsunterkunft im Limburger Hof in Ludwigshafen

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/limburgerhof-in-rheinland-pfalz-geplante-fluechtlingsunterkunft-angezuendet/11735770.html

23.05.15 Brandstiftung auf Flüchtlingsheim in Zossen Berlin -Brandenburg

http://www.nwzonline.de/blaulicht/brandanschlag-auf-geplantes-fluechtlingsheim-in-brandenburg_a_28,0,633743459.html

25.05.15 Brand in Lagerhalle greift auf Flüchtlingsunterkunft über. Brandursache noch ungeklärt

https://www.facebook.com/schoenerleben.worms

http://www.wormser-zeitung.de/lokales/worms/nachrichten-worms/ermittlungen-nach-dem-brand-in-einer-lagerhalle-in-der-wormser-klosterstrasse-technischer-defekt-unwahrscheinlich_15452238.htm

 

Im weiteren noch gute Artikel zum Thema:

http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2015/05/08/auf-rassistische-hetze-folgt-ein-brandanschlag_19338

http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2015/03/23/neonazi-partei-der-iii-weg-tarnt-sich-als-buergerbewegung_18984

http://www.bnr.de/artikel/aktuelle-meldungen/neonazi-hetze-im-s-dwesten

http://www.bnr.de/artikel/aktuelle-meldungen/z-ndelnde-hetzer

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/rp/immer-mehr-anschlaege-auf-fluechtlingsheime/-/id=1682/did=15483992/nid=1682/1ap08g/index.html

http://www.nadir.org/nadir/archiv/Diverses/pdfs/lupus_lichterketten.pdf

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Wir sagen JA! Warum wir sogar mit den Grünen, der SPD, der FDP und einigen CDUler*innen gemeinsam demonstrieren gehen

ma-sagt-jaDie Initiative „Mannheim sagt JA – Flüchtlinge Willkommen“ scheint sich zu einer großen Sache zu entwickeln und ebenso groß wird wahrscheinlich die Demo am 17. Januar werden. Bei solchen Anlässen meinen natürlich alle möglichen Leute, ihren Senf dazu geben zu müssen. So ist vor allem von Vertreter*innen bürgerlicher Parteien, lokalen Bloggern und einer ganzen Menge Facebook-Trolls zu vernehmen, die Initiative solle sich doch von „linksextremistischen Gruppen“ distanzieren. Aber ist es nicht eigentlich umgekehrt? Sollten sich die angesprochenen Gruppen nicht besser von den bürgerlichen Parteien und angepassten Journalist*innen distanzieren? Immerhin heißen die linken Gruppen Flüchtlinge schon immer willkommen, während das Establishment nach jahrzehntelanger Ausgrenzung der Migrant*innen erst seit kurzem einen Kurswechsel diskutiert und die Willkommenskultur zumindest verbal für sich entdeckt hat. Ausdrücklich sagen wir aber, dass es in Mannheim, wie auch in anderen Städten, sehr wohl auch Menschen gibt, die in Parteien organisiert sind und die sich glaubhaft und verlässlich „gegen Rechts“ stellen und für die es keine populären Anlässe braucht, sich zu engagieren, gerade auch unter den Organisator*innen der Veranstaltung „Mannheim sagt JA“. Read the rest of this entry »

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JA zur Solidarität mit Geflüchteten – NEIN zu gesellschaftlicher Ausgrenzung, institutioneller Diskriminierung und jeglicher Form des Rassismus!

Mannheim-sagt-JA-Banner

Kommt zur Oury Jalloh Gedenkveranstaltung und zur Demo „Mannheim sagt JA“!

Am 07.01.2015 finden eine Kundgebung und eine Infoveranstaltung zum Gedenken an Oury Jalloh statt: Nicht nur in den USA mordet die Polizei, sondern auch bei uns in Deutschland. Am 7. Januar 2005 verbrannte Oury Jalloh aus Sierra Leone in einer Polizeizelle in Dessau, Deutschland, bei lebendigem Leib – an Händen und Füßen auf einer schwer entflammbaren Sicherheitsmatratze gefesselt. Obwohl der Mord an Oury Jalloh offensichtlich ist, wurden die deutschen Polizisten, die als einzige als Täter in Frage kommen, nie wegen Mordes oder Totschlags angeklagt. Stattdessen wurde jahrelang behauptet, Oury Jalloh habe sich mit einem Feuerzeug selbst angezündet. Dieses Feuerzeug wurde jedoch bei der Durchsuchung der Zelle nicht gefunden und tauchte erst Tage später auf. Es zeigte keinerlei Spuren von einem Kontakt zu Oury Jallohs Körper, seiner Kleidung oder der Matratze, auf der er gelegen hatte.

Seit Jahren organisiert die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh e. V. an seinem Todestag eine Gedenkdemo in Dessau. Dessau ist weit weg, wir wollen daher unsere Empörung über den Mord und die darauf folgende Vertuschung durch Polizei und Justiz an diesem Tag auch in Mannheim auf die Straße tragen und uns solidarisch mit den FreundInnen und der Familie Oury Jallohs zeigen. Wir fordern die lückenlose Aufklärung der Todesumstände und die Bestrafung der mutmaßlichen Mörder!

07.01.2015
Kundgebung: 16:00 Uhr Willy Brandt Platz
Infoveranstaltung: 19:00 Uhr JUZ Friedrich Dürr Mannheim
Siehe auch: Initiative in Gedenken an Oury Jalloh

Mannheim-sagt-JA-PlakatAm 17.01.2015 findet eine Kundgebung, Demonstration und ein Kulturfest unter dem Motto: Mannheim sagt JA! (Facebook-Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/383837105104925/) statt. Die Kundgebung stellt sich gegen rassistische Hetze gegen Flüchtlinge, wie sie derzeit besonders auffällig und medienwirksam in den Protesten von Pegida und deren Ableger durch die Straßen gebrüllt wird. In Mannheim tauchte in den letzten Wochen eine Seite auf, die sich „Mannheim sagt nein zur LEA“ nennt, gemeint ist die Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge. Die InitiatorInnen dieser Seite versuchen an die Proteste im Stil von Pegida anzuknüpfen und auch in Mannheim rassistisches Gepöbel gegen Flüchtlinge zu verbreiten.

17.01.2015
Die Demo startet um 14:00 Uhr am Schlosshof
Kundgebung: Alter Messplatz 15:00 Uhr
Kulturfest: mit Live-Musik im Capitol ab 16:00 Uhr

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Antira-Demo am 13.12. Menschenrechte für alle! Schluss mit der Diskriminierung der Geflüchteten!

zu_vieleDemonstration am Samstag, 13.12.2014, 13 Uhr, Mannheim & Ludwigshafen
Beginn in Ludwigshafen: 13 Uhr, Lichttor, Rathausplatz/Bismarckstraße
Beginn in Mannheim: 13 Uhr Burger King, O7,16 Planken
Gemeinsame Abschluss-Kundgebung „Grenzen weg!“ auf der Konrad-Adenauer-Brücke

Anti-Isolation- und Mobitour vom 28.11. bis 12.12.
Soliabend im JuZ-Mannheim am 10.12.

Kein Mensch ist illegal!

Am 10. Dezember 1948 wurde von den Vereinten Nationen (UN) die Charta der Menschenrechte verkündet. Im Artikel 14 dieser Charta wird ausdrücklich betont, dass „jeder Mensch das Recht hat, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen“. Die Menschenrechte gelten ausnahmslos für alle Menschen, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache und Religion.

Doch die Wirklichkeit sieht anders aus:

Die Menschenrechte der Geflüchteten (Refugees) werden systematisch mit Füßen getreten. Die Ausgrenzung wird mit allen staatlichen Machtmitteln und oft auf unmenschliche Weise durchgesetzt. Seit 1993 wurden zehntausende Menschen gewaltsam in ihre Herkunftsländer oder in andere Länder abgeschoben. Die „Grenzschutzagentur“ Frontex hat mehr als 20.000 Geflüchteten den Tod im Mittelmeer gebracht! Nicht wenige Geflüchtete, die es in die „Festung Europa“ geschafft haben, haben sich später aus Verzweiflung und Angst vor einer Abschiebung selbst getötet! Mehr als hundert wurden von Faschisten ermordet oder kamen durch die Polizei zu Tode (Oury Jalloh und andere) !

Vor 21 Jahren im Jahre 1993 wurde das bis dahin geltende Asylrecht faktisch abgeschafft! Seitdem werden Geflüchtete in Deutschland und in den anderen europäischen Ländern systematisch entrechtet, gedemütigt, ausgegrenzt und ein zweites Mal verfolgt!

Nach einem neuen Gesetzentwurf der Bundesregierung sollen die Möglichkeiten der Inhaftierung von Geflüchteten sogar noch total ausgeweitet werden. Am 19. September dieses Jahres wurden Serbien, Bosnien-Herzegowina und Mazedonien zu „sicheren Herkunftsländern erklärt. Dies hat zur Folge, dass beispielsweise Roma, die aus dem früheren Jugoslawien hierher geflüchtet sind, von Abschiebung in diese Länder bedroht sind, wo sie bekanntermaßen weiter verfolgt werden und keinerlei staatliche Unterstützung erhalten. Seit dem 19. September wurden schon zweimal Roma, die hier Schutz suchten, in diese angeblich sicheren Herkunftsstaaten vom Flughafen Baden-Airport abgeschoben!

Kämpfen wir für ein Ende jeglicher Diskriminierung der Geflüchteten!

Gleiche Rechte für alle!

Insbesondere fordern wir:

Die Schließung aller Lager und normale Wohnungen für die Geflüchteten, die Aufhebung der Beschränkung der Bewegungsfreiheit („Residenzpflicht“), keine Einschränkung bei der Versorgung im Krankheitsfall, den freien Zugang zu Bildung und den ungehinderten Zugang der Refugees zum Arbeitsmarkt.

Wir fordern ebenso den Stopp der inhumanen Abschiebungen und ein Bleiberecht für alle!

Kein Mensch ist illegal!

Mobilisierungs- und Infoveranstaltungen

22.11., Germersheim, Kurzmobi für die Demo (30 Minuten)
28.11., Weinheim, Vortrag Freiheit statt Frontex, Kurzmobi für die Demo im Anschluss
29.11., Worms, Kurzmobi für die Demo (30 Minuten)
2.12., Mainz, Infoladen Cronopios, Vortrag über Isoalationslager in Rheinland-Pfalz und Mobi für die Demo, Beginn: 20 Uhr
10.12., JuZ Mannheim, Soliabend mit Mobi

Dieser Aufruf wird unterstützt von: Bündnis gegen Abschiebungen Mannheim, Konkrete Solidarität Frankfurt, Konkrete Solidarität Kaiserslautern, AK Antifa Mannheim, Forum Weinheim, The Voice Refugee Forum Baden-Württemberg, Teachers on the road Mannheim, Teachers on the road Ludwigshafen

Aktuelle Informationen finden Sie unter:
http://nksnet.wordpress.com/demo-13-12/
Email: solinetzwerk@gmail.com

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Sinsheim: Erfolgreiche Demo gegen Nazis im Kraichgau

Sinsheim-22.3.14-Antifa-FronttranspiÜber 300 Menschen demonstierten am Samstag in Sinsheim gegen Rassismus und Neonazis. Die Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes/Bund der AntifaschistInnen (VVN/BdA) und das Bündnis für Toleranz Sinsheim hatten unter dem Motto „Für eine Welt ohne Ausgrenzung und Menschenverachtung“ aufgerufen. Die Aktion richtete sich vor allem gegen die aktuellen Nazi-Strukturen und faschistischen Aktivitäten in Sinsheim und dem Kraichgau. Mehrere antifaschistische Gruppen aus dem Südwesten hatten im Vorfeld des 22. März zu einem Antifa-Block innerhalb der Demonstration aufgerufen. Read the rest of this entry »

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Solikreis Mannheim: Trotz miserablen Wetters Kundgebung und entschlossene Antirepressionsemo

Solkreis-14.12.13Der verregnete Antirepressions-Tag begann mit einer Kundgebung vor dem Sammellager für Geflüchtete in der Industriestraße. Viele Geflüchtete hörten dem Redebeitrag des Bündnis gegen Abschiebung und einem Refugeeaktivisten, der über Repression gegen Geflüchtete in Deutschland berichtete, zu. Von dort ging es geschlossen zur Auftaktkundgebung an den Mannheimer Hauptbahnhof. Hier wurden weitere Redebeiträge gehalten (AK Antifa, Atik). Read the rest of this entry »