Mannheimer Polizei und Staatsanwaltschaft bleiben ihrer Linie treu: Keine Strafverfolgung nach rassistischen Sprechchören am 1. Mai

Nachdem ihre Demo von Antifaschist_innen blockiert wurde, griffen Nazis auf dem Rückweg die Polizei an.

Wieder kommen Nazis straffrei davon: Die Verfahren von 44 Teilnehmern der NPD-Demonstration am 1. Mai in Mannheim-Neckarau wurden eingestellt, berichtet Blick nach Rechts. Nachdem sie am von tausenden Gegendemonstrant_innen blockiert wurden, griffen sie auf dem Rückweg zum Bahnhof Neckarau die Polizei an und sangen rassistische Lieder, unter anderem „Polackentango“ der verbotenen Band „Landser“.

Darin heißt es über Polen „Oh wie ich dieses scheiß Volk hasse, seit wann gehören Polacken zur arischen Rasse“. Die Textzeile „Schlagt sie tot, schlagt sie tot, schlagt die Kommunisten nieder!“ wurde in Richtung der Gegendemonstration gebrüllt.

Für die Polizei war das offenbar kein Grund, weitere Ermittlungen über die Staatsanwaltschaft zu veranlassen. Die Verfahren wurden eingestellt, die Nazis müssen für ihre rassistischen Ausfälle also keine Konsequenzen fürchten. Lediglich ein Verfahren laufe noch gegen einen unbekannten Böllerwerfer.

Damit bleiben die Mannheimer Behörden ihrer Linie treu. Während Antifaschist_innen für Kleinigkeiten kriminalisiert werden, kommen Nazis straffrei davon, so beispielsweise auch die Internetaktivistin „Enibas“ aus Käfertal, die gegen Juden gehetzt und für den Nationalsozialismus geworben hatte oder die knapp 20 Nazis, die 2009 nach einem bewaffneten Überfall auf das Bekleidungsgeschäft „US Shop“ festgenommen wurden.

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