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Keine Stimme der NPD! Infoblatt zur Kommunalwahl 2014

Die NPD – eine faschistische Partei in Tradition der NSDAP

Die Nationaldemokratische Partei Deutschland, kurz NPD ist die zur Zeit wichtigste faschistische und nationalsozia­listische Partei in der BRD. Die Partei sieht sich seit ihrer Gründung 1964 in Tradition des historischen Nationalso­zialismus (NS), war Sammelbecken alter Nazis und Rekru­tierungsorganisation für neue AnhängerInnen der faschis­tischen Idee. Ihre Mitglieder und AnhängerInnen stellen eine konkrete Alltagsbedrohung für alle Menschen dar, die nicht in das rassistische und völkische Weltbild des NS passen.

Mannheim-Rheinau

Jan Jaeschke

Jan Jaeschke

Der Vollzeit-Nazi: NPD Kreis-vorsitzender Jan Jaeschke

Die NPD Rhein-Neckar wechselte in den letzten Jahren des öfteren ihre Vorsitzenden und die ehemaligen gingen meist nicht im Guten. Bis zur Gründung der „Deutschen Liste“ hatte Stefan Wollenschläger diesen Posten inne, an­schließend übernahm Andreas Schäfer den Vorsitz, der sich nach der Landtagswahl 2011 aus der Partei zurück zog. Die Lücke schloss der damals sehr junge Nachwuchs-Nazi Jan Jaeschke, der sich in kürzester Zeit mit großem Eifer als Aushängeschild der NPD in der Rhein-Neckar-Region profilierte. Jaeschke geht keiner geregelten Arbeit nach, stattdessen ist er Vollzeit-Nazi und einer derjenigen, die außer ihrer politischen Arbeit kaum etwas haben. Das führte zu einem enormen Anstieg der Aktivitäten der NPD Rhein-Neckar mit zahlreichen kleinen und wenigen großen Aktionen.

Fluch oder Segen für die NPD?
Insgesamt betrachtet hat Jaeschke in den letzten drei Jahren für eine Stabilisierung des Kreisverbands und mit seinem Aktivismus für eine gewisse Dynamik in der Szene gesorgt. Doch das ging nicht ohne Konflikte ab. Zu­letzt wurden Jaeschke bei einer NPD-internen Streiterei die Arme ge­brochen, der Prozess gegen den „Kamera­den“ läuft zur Zeit. Des weiteren hat sich der NPD Kreis­verband Vorderpfalz/Weinstraße nach internem Streit mit Jaeschke und seinem Verbündeten Markus Walter (West­pfalz) abgespalten und die Konkurrenzpartei „Der Dritte Weg“ gegründet. Es ging um Macht, Einfluss, die richtigen Strategien und gegenseitig gab es zahlreiche Vorwürfe, Gelder veruntreut und sich persönlich bereichert zu ha­ben. Infolgedessen ist die regionale Szene tief gespalten und zu den jeweiligen Aktionen kommen vergleichsweise weniger TeilnehmerInnen.

200 Morde an Migrant*innen, politischen Gegner*innen, Obdachlosen und anderen Menschen seit 1990 sprechen eine deutliche Sprache über die Gesinnung der Nazis. Nach dem Auffliegen des „Nationalsozialistischen Unter­grunds“ (NSU) und seines Unterstützernetzwerks wurde der Öffentlichkeit brutal vor Augen geführt, wie men­schenverachtend die AnhängerInnen der NS-Ideologie auch heute noch zuschlagen – und wie weit solche Denk­weisen bis in staatliche Behörden hinein reichen. Ba­den-Württembergische Polizisten waren Mitglieder des rassis­tischen Ku-Klux-Klans und werden trotzdem noch von ih­ren Vorgesetzten geschützt. Die Aufklärung der Zustände wird von den Behörden verhindert, ein dringend notwen­diger Untersuchungsausschuss vom SPD-Innenminister blockiert.

nazis-stoppen

Das alles sind gesellschaftliche Realitäten, die der NPD zu­gute kommen. Die Nazis hoffen auf Wahlerfolge mit ihren rassistischen und antisemitischen Parolen und der Unzu­friedenheit Vieler mit der Politik der Regierungen. Sie su­chen Sündenböcke für die Missstände in der Gesellschaft – Jüd*innen, Migrant*innen oder sozial Schwache – und hetzen unverhohlen gegen sie.

Für alle Nazis ist die Idee der Volksgemeinschaft Kern ih­res Denkens. NS-Vordenker bestimmen, wer dazu gehören darf und wer ausgeschlossen wird. Für letztere ist jedes Recht verwirkt. Was mit den Ausgestoßenen geschieht, musste die Welt 1945 erfahren. Jüd*innen, politische Gegner*innen, Homosexuelle, Sinti, Roma und andere wurden in KZs ermordet. Die Nazis hatten die Welt in einen Krieg gestürzt und Europa in Schutt und Asche gelegt.

Unsere Erfahrungen mit der historischen NSDAP muss auch den Umgang mit der Nachfolgepartei NPD bestim­men: So etwas darf nie wieder geschehen!

Die NPD in Mannheim und der Rhein-Neckar-Region

Für die Stadt Mannheim zuständig ist der Kreisverband Rhein-Neckar der NPD mit Sitz in Weinheim. Vorsitzen­der ist Jan Jaeschke. Sein Vorgänger An­dreas Schäfer (Mannheim) hat sich nach antifaschisti­schen Protesten aus der Partei zurück gezogen.  Im April 2014 verkündete die NPD auf ihrer Website zudem, einen Ortsverband Mannheim gegründet zu haben. Als Vorsitzende werden Silvio Waldheim, Helga Koch und Jens Wunderlich genannt.

„Kenner vun uns“ – NPD „Spitzenkandi­dat“ Christian Hehl

Christian Hehl

Christian Hehl

Christian Hehl stammt ur­sprünglich aus Ludwigsha­fen, lebt nach einer kurzen Zeit in Karlsruhe seit eini­gen Jahren mit Frau und Kind in der Mannheimer In­nenstadt im Quadrat S4. In den 80er Jahren bewegte er sich in der Ludwigshafener Punk-Szene, fand dort aber keinen Anschluss und we­chelte ins Fanlager des SV Waldhof Mannheim (der da­mals noch in Ludwigshafen spielte), wurde Skinhead und Mitglied der Hooligan­gruppierung „The Firm“. Als brutaler Schläger und um­triebiger Nazi machte er sich in den 90er Jahren einen Namen. Vor allem aufgrund seiner Aktivitäten im rechten Musikgeschäft, aber auch wegen seiner Stellung in der NPD, erlangte er Berühmtheit in der rechten Szene und wurde immer wieder als „Deutschlands bekanntester Skinhead“ bezeichnet.
Wegen seiner Gewalttätigkeiten ist er mehrfach vorbe­straft. Bei der NPD galt er stets als Bindeglied zwischen der militanten Skinhead- und Kameradschaftsszene und den spießigen Anzug- und Mandatsträgern. Vor allem sei­ne Umtriebigkeit in der Fanszene des SV Wahlhof war eine Voraussetzung dafür, dass Hehl erfolgreich Nach­wuchsarbeit für die NPD leisten konnte. In den 90er Jah­ren war das Fußballstadion das wichtigste Rekrutierungs­feld der NPD und auch heute nutzt Hehl seinen Status als Kultfigur der Hooligan Szene, um bei den jungen Bur­schen im Stadion Gehör zu finden. Zwar hat seine Popula­rität und die Vormachtstellung der Nazis im Stadion abge­nommen, im Vorfeld der Kommunalwahl 2014 konnte Hehl dennoch Unterstützungsunterschriften für die NPD bei den Fußballspielen des SV Waldhof sammeln. Aus der Fanszene regt sich zwar Unmut und Widerstand gegen die Instrumentalisierung des Vereins für die NPD, das Präsidium sieht den Vorgängen jedoch bisher nahezu ta­tenlos zu.

Beruflich war Hehl stets Gelegenheitsarbeiter, oft für die Partei, oft auch arbeitslos. Sein Versuch als Geschäfts­mann mit dem Laden „Hehls World“ mit allerlei Devotio­nalien für die rechte Szene in Ludwigshafen-Süd scheiter­te schon nach wenigen Monaten am Widerstand der An­wohner*innen. Gesundheitliche Probleme sorgen in den letzten Jahren immer wieder für aktivere und weniger ak­tive Phasen. Zur Kommunalwahl 2014 hat er sich aber wieder aufgerafft und will, nachdem er jahrelang erfolglos in Ludwigshafen kandidiert hat, mit dem wenig passen­den Slogan „Enner vun uns – Monnem wähle“ als „Sprachrohr der kleinen Leute“ in den Mannheimer Ge­meinderat einziehen.

Als Spit­zenkandidaten zur Wahl des Gemeinderates 2014 hat die NPD den vorbestraften Waldhof-Hooligan Christian Hehl (Innenstadt) als Spitzenkandidaten bestimmt und benennt an prominenter Stelle außerdem den Saturn-Mitarbeiter Silvio Waldheim (Rheinau), den Maler und Lackierer David Krutzsch (Innenstadt) und die Hausfrau Helga Koch (Vogelstang).

Zur Kommunalwahl 2009 ist die NPD nicht angetreten. Damals stand die rechte Wählervereinigung „Deutsche Liste“ auf dem Stimmzettel, ein Abspaltprodukt der NPD um deren ehemaligen Bundesvorsitzenden Günter Deckert (Weinheim), der sich mit der späteren Parteiführung zer­stritten hatte. Ebenfalls 2009 hat die rechte Partei „Die Re­publikaner“ (REP) kandidiert, die wie die „Deutsche Liste“ 2014 nicht mehr antritt. 2014 findet man rechts der CDU lediglich die „Alternative für Deutschland“ (AfD), die mit sozialchauvinistischen Positionen und rassistischen und sexistischen Parolen gegen „Multi-Kulti“ oder einen an­geblichen „Gender-Wahn“ ebenfalls am rechten Rand fischt. Die AfD spricht allerdings ein völlig anderes Klien­tel als die NPD an, ist in Mannheim im bürgerlichen Lager angesiedelt und bemüht sich – im Gegensatz zu anderen Kreisverbänden – um Zurückhaltung, was allzu plumpe Parolen betrifft.

Gabriel Reiß (rechts) in MA-Rheinau

Gabriel Reiß (rechts)

Die NPD Rhein-Neckar ist in der Region mit anderen Na­zis vernetzt und in den letzten Jahren mit zahlreichen Kundgebungen öffentlich aufgefallen, davon viele „U30“, also mit geringer Teilnehmerzahl. Dabei sprangen sie häu­fig auf populäre und populistische Themen auf. In der Neckarstadt demonstrierten sie gegen Migrant*innen aus Südosteuropa, nachdem das Thema starke Resonanz in der Presse fand, in Sinsheim forderten sie die Wiederein­führung

Tanja Müller

Tanja Müller

der Todesstrafe, indem sie das emotional aufgela­dene Thema Pädophilie ausschlachteten und in Ladenburg demonstrierten sie gegen die Unterbringung von Flücht­lingen auf eine widerlich rassistische Art und Weise.

Auch auf der anderen Seite des Rheins finden regelmäßig Aktionen der NPD statt: Kundgebungen, Demonstratio­nen, Infostände und Schulungsabende. Zu größeren Aktio­nen der Szene kommt es regelmäßig am 1. Mai. Vor zwei Jahren demonstrierten über 300 Nazis durch Neckarau. Die aufgeheizte Menge griff gegen Ende Polizist*innen an, nachdem sie vorzeitig zum Umdrehen gezwungen waren, da Gegendemonstrant*innen die Straßen blockierten. Auch zum Wahlkampfauftakt der NPD am 12. April in Mannheim-Rheinau kamen immerhin 40 Nazis. Von ihren Hetzreden war allerdings nichts zu verstehen, da die Ge­gendemo und die Kirche am Marktplatz die Nazis übertön­ten.

Wer mit wem? Streit in der rechten Szene

Der Rest: NPD „Spitzenkandidaten“ David Krutzsch, Helga Koch und die anderen

Helga Koch

Helga Koch

Auf Platz drei der NPD-Liste steht der Maler und Lackie­rer David Krutzsch, gefolgt von Helga Koch, die erstmals zur Kommunalwahl 2014 für die NPD öffentlich auftritt. Auf der NPD Website stellt sie sich mit einem program­matischen Text selbst vor, indem sie ungeniert gegen Aus­länder hetzt. Gabriel Reiß (Platz 5) ist, ebenso wie Christi­an Hehl, der rechten Hooli­gan-Szene des SV Waldhof Mannheim angehörig.

Ein alter Bekannter taucht eben­falls auf. Harald Schmied, Listen­platz 9 zog vor wenigen Jahren von Ludwigsha­fen in die Kinzig­straße in der Neckarstadt-Ost.

Harald Schmied (rechts) mit dem Wormser NPD-Kandidaten und Waldhof-Fan Michael Weik

Harald Schmied (rechts) mit dem Wormser NPD-Kandidaten und Waldhof-Fan Michael Weik

Aus Ludwigsha­fen ist er als ge­walttätiger Skin­head bekannt, der im Stadtteil Süd für einige Poli­zeieinsätze ver­antwortlich war. Er fühlt sich der LUNARA Clique zu­gehörig und trägt seine Gesin­nung offen zur Schau: Haken­kreuz- und SS-Tätowierungen. Seine Lebensge­fährtin Tanja Müller bekam den Listenplatz vor ihm.

Während vor einigen Jahren die Nazis in der Rhein-Neckar-Region noch an einem Strang zogen, hat sich die rechte Szene heute ausdifferenziert. Damals war das 2003 gegründete „Aktionsbüro Rhein-Neckar“ (AB) Dreh- und Angelpunkt aller neonazistischer Aktivitäten zwischen der Bergstraße und Karlsruhe, zwischen der Pfalz und dem Kraichgau. Es koordinierte über eine hierarchische Struk­tur die Organisation von Demonstrationen und anderen Veranstaltungen. Es verband die Parteistrukturen der NPD organisatorisch geschickt mit denen der sogenannten „Freien Kameradschaften“.

Als 2006 das interne Forum des AB geleakt wurde, sorgte dies für einen ersten Schlag gegen die Struktur und neben­bei für einen interessanten Einblick in das Innenleben der rechten Szene. Seitdem haben antifaschistische Aktionen, staatlicher Repressionsdruck, die Veruntreuung von Gel­dern, interne Streitereien und Rivalitäten zu einer fakti­schen Auflösung des AB geführt. Letzteres zeigt sich an profilierungswütigen Personen, wie dem NPD-Kreivorsit­zenden Jaeschke, der quasi vom unbeach­teten Schüler in kür­zester Zeit zum pro­minentesten Ge­sicht der Partei in der ge­samten Region wur­de. Damit einher ging die organisatoris­che Zer­splitterung in verblieb­ene NPD Kreis­verbände auf der einen und Neu­gründung der Partei „Der Dritte Weg“ auf der anderen Seite, während sich da­neben eine relativ unabhängige subkultu­relle Kamerad­schaftsszene entwickelte, die mit Labels wie „Autono­me Nationalisten“ oder „LUNARA“ (Ludwigshafe­ner Na­zis und Rassisten“) auf sich aufmerksam machen. Für die Zu­kunft bleibt abzuwar­ten, welche Gruppie­rung sich in der Regi­on durchsetzen wird.

Die Kandidaten im Überblick

Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD)

0801 Hehl, Christian, Arbeiter, S 4, 3
0802 Waldheim, Silvio, Verkaufsberater, Hallenstraße 13
0803 Krutzsch, David, Maler und Lackierer, S 3, 6 B
0804 Koch, Helga, Hausfrau, Wittenberger Weg 2
0805 Reiß, Gabriel, Fachkraft für Lagerlogistik, Wingertstraße 68
0806 Wunderlich, Jens, Ver- und Entsorger, Murgstraße 11
0807 Gotthans, Harald, Rentner, Scheffelstraße 18
0808 Müller, Tanja, Servicekraft, Kinzigstraße 10
0809 Schmied, Harald, Raumausstatter, Kinzigstraße 10
0810 Heerwagen, Thorsten, Lagerist, Königsbacher Straße 7
0811 Heerwagen, Tanja, Fleischereifachverkäuferin, Schienenstraße 23
0812 Mörtl, Christian, Anlagenmechaniker, Adlerstraße 20
0813 Eich, Peter, Verkäufer, Wingertstraße 55
0814 Habel, Eva, Schülerin, C 2, 16
0815 Bobenrieth, Romina, Kassiererin, Königsbacher Straße 7
0816 Heerwagen, Joachim, Rentner, Lilienthalstraße 231

Quelle: Wahlbüro der Stadt Mannheim

Was tun? Tipps gegen Nazis in der Nachbarschaft

Unser Anliegen, ein solches Flugblatt zu schreiben ist es, über die oftmals harmlos daher kommenden Nazis aufzu­klären und zum antifaschistischen Handeln aufzufordern.

Der Zuwanderer aus dem Osten: „Spitzen­kandidat“ Silvio Waldheim

Silvio Waldheim

Silvio Waldheim

Der in Schkopau bei Leip­zig geborene Silvio Wald­heim (Listenplatz 2) immigrierte vor eini­gen Jahren in die Hal­lenstraße nach Mann­heim-Rheinau und fand eine Anstellung als Ver­kaufsberater beim SA­TURN Elektromarkt in der In­nenstadt. Wald­heim fiel ab 2008 auf­grund sei­nes Verhaltens und dem Zurschaustel­len faschis­tischer Sym­bole in der Öf­fentlichkeit als Nazi auf. Er wurde auf ver­schiedenen Nazi-Demonstratio­nen gese­hen. Ende 2008 wurde er bei einer Veranstal­tung über die rechten Szene in der Region des Hauses verwiesen und da­bei öffentlich geoutet. Seitdem stellt er seine Person der NPD zur Verfügung und trat als Kandidat für den Wahlkreis Mannheim bei mehreren Wahlen für die NPD an.
Schwerpunkte seiner inhaltlichen Ergüsse sind Migration, Ökologie und die Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner. Seine Ausführungen, die er über Kolumnen auf der Website der NPD veröffentlicht, lesen sich wirr und sind von Vorurteilen und Verschwörungstheorien geprägt. Bei Demonstrationen filmt und fotografiert er die Teilneh­merInnen. Im Anschluss entstehen amüsante You­tube-Videos.

Erkenne sie! Nazis erkennt man nicht an Glatze, Springerstiefeln und permanenten „Ausländer raus“-Ru­fen. Im Gegenteil, die meisten Nazis sehen ganz unauffäl­lig aus und fallen nicht gleich mit der Tür ins Haus. Wenn Sie Unterstützungsunterschriften sam­meln, dann spre­chen einen die NPD-Mit­glieder zum Beispiel erstmal an, ob man denn nicht gegen Kinderschänder unter­schreiben wolle. Es ist also immer wich­tig zu hinterfragen, welche Ideologie hin­ter welcher Parole und Aktion steht.

Markiere sie! Viele Nazis wollen nicht als solche er­kannt werden. Aus gu­tem Grund – nämlich den historischen Erfahrun­gen – ist die Mehr­heit der Menschen in unserer Gesell­schaft pau­schal gegen die Ideologie der Nazis eingestellt. Das bedeu­tet aber nicht, dass es kei­ne Vorurteile gegen „Aus­länder“ oder anti­semitische Ein­stellungen gibt. Es ist da­her wich­tig, das Pro­blem beim Namen zu nennen und allge­mein bekannt zu ma­chen, wer für die Sa­che der NPD eintritt, sozusagen dem Wolf den Schafspelz herunter zu reißen. Das kann über Gespräche mit Familie, Freund*innen, Nachbar*in­nen und Kolleg*in­nen funktionieren, aber na­türlich auch über soziale Netz­werke im Internet oder mit Flugblättern be­kannt gegeben werden. Anonymität schützt vor Rachevers­uchen der Na­zis, ist bestimmt nicht immer notwendig, es sollte aber je­dem selbst überlassen sein, auf welche Art und Weise man sich gegen Nazis äußert.

Mach ihnen das Leben schwer! Sind die Nazis erst einmal als solche markiert, dann sind sie noch nicht verschwunden. Die wichtigste Waffe gegen die Nazis ist das Argument. Entlarvt ihre Sprüche, hinterfragt popu­listische Parolen und setzt der menschenfeindlichen NS-Ideologie die Idee von Menschenrechten, Freiheit und So­lidarität entgegen. Wer diesen Grundsätzen des Zusam­menlebens widerspricht, sollte in unserer Gesellschaft kei­nen Platz finden. Rassistische Sprüche sind oftmals Kün­digungsgrund im Betrieb oder Ausschlussgrund aus Verei­nen und anderen Organisationen. Wenn formale Vorauss­etzungen fehlen, gibt es andere Möglichkei­ten, den Nazis deutlich zu machen, dass sie unerwünscht sind, z.B. als Nachbar*in, Mitschüler*in oder Kolleg*in. Euch wird be­stimmt etwas einfallen – der Kreativität sind keine Gren­zen gesetzt, wenn es um antifaschistische Ak­tionen geht!

Kommunalwahl 2014 – Keine Stimme den Nazis!

Bis zum 25. Mai kommt es drauf an: Jede Stimme für die NPD ist eine Stimme zu viel! Auch bei kleineren Wahler­folgen können Nazis öffentliche Gelder in Form der Wahl­kampfkostenrückerstattung zur Finanzierung ihrer men­schenfeindlichen Politik bekommen. Jeder Wahlkampf, an dem sich die NPD beteiligt, ist eine Propagandaaktion der faschistischen Idee mit Plakaten, Flugblättern und Kund­gebungen und sorgt dafür, dass die Ideen der Nazis Nor­malität erfahren. Es liegt an euch, den Wahlerfolg der Na­zis zu verhindern. Deshalb: Helft mit, klärt auf, werdet antifaschistisch aktiv! Keine Stimme der NPD! Kein Fußbreit den Nazis!

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Lautstarker Protest gegen NPD Kundgebungstour in der Rhein-Neckar-Region

NPD-Tour-12.04.2014-1Nachdem die Nazi-Partei „Die Rechte“ ihre für heute angekündigte Demonstration in Worms aufgrund interner Zerwürfnisse absagen musste, mobilisierte die NPD kurzfristig zu einer Kundgebungstour durch verschiedene Städte in Rheinland Pfalz und Baden-Württemberg. Read the rest of this entry »

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#1204nazifrei – NPD Kundgebungstour und Gegenproteste am 12. April in Mannheim, Ludwigshafen, Worms und Eisenberg

nazis_stoppen12042014Nachdem „Die Rechte“ nach internen Querelen ihre Demonstration in Worms abgesagt hat, ist die NPD in die Lücke gesprungen und plant ihren Wahlkampfauftakt mit einer Kundgebungstour durch die Städte Mannheim, Ludwigshafen, Worms und Eisenberg. Insbesondere in Worms, aber auch in Mannheim und Ludwigshafen sind Gegenveranstaltungen in Planung. Read the rest of this entry »

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Rassistische Ausschreitungen am Rande einer Salafisten-Kundgebung in Mannheim

Zur größten Nazidemo seit zwei Jahren und zu massiven rassistischen Ausschreitungen kam es heute Nachmittag, am 23.03.2014 auf dem Mannheimer Marktplatz. Die NPD und rechtspopulistische Gruppen hatten zum Protest gegen eine Kundgebung mit dem salafistischen Prediger Pierre Vogel aufgerufen. Dem Aufruf folgten weit über 200 RassistInnen, darunter bekannte Funktionäre von NPD und Kameradschaften und viele Hooligans. Es kam stundenlang zu rassistischen Pobeleien, Rangeleien mit der Polizei und immer wieder wurden Migrant_innen angegangen. Read the rest of this entry »

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Sinsheim: Erfolgreiche Demo gegen Nazis im Kraichgau

Sinsheim-22.3.14-Antifa-FronttranspiÜber 300 Menschen demonstierten am Samstag in Sinsheim gegen Rassismus und Neonazis. Die Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes/Bund der AntifaschistInnen (VVN/BdA) und das Bündnis für Toleranz Sinsheim hatten unter dem Motto „Für eine Welt ohne Ausgrenzung und Menschenverachtung“ aufgerufen. Die Aktion richtete sich vor allem gegen die aktuellen Nazi-Strukturen und faschistischen Aktivitäten in Sinsheim und dem Kraichgau. Mehrere antifaschistische Gruppen aus dem Südwesten hatten im Vorfeld des 22. März zu einem Antifa-Block innerhalb der Demonstration aufgerufen. Read the rest of this entry »

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Polizeiübergriff auf friedliche Spontandemonstration nach Nazi-Provokation mit Messer

Spontandemo vom Wasserturm zum Paradeplatz (Bild: Beobachternews)

Spontandemo vom Wasserturm zum Paradeplatz (Bild: Beobachternews)

Der NPD Kreisverband Rhein-Neckar hatte am Samstag, 22.3.2014 in der Mannheimer Innenstadt um Unterstützungsunterschriften für ihre Liste bei der kommenden Kommunalwahl geworben. Am Rande beschimpften die Nazis einen Antifaschisten, der zufällig vorbei kam. Nachdem eine größere Gruppe Antifaschist_innen kurze Zeit später die Nazis zum Gehen aufforderte, wurden die Nazis aggressiv und bedrohten sie mit einem Messer. Um die Situation zu deeskalieren, verließen die Nazi-Gegner_innen den Ort. Read the rest of this entry »

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Solikreis Mannheim: Antirepressionsabend am Tag des politischen Gefangenen

AntirepressionsabendAm 18. März 1923 rief die Rote Hilfe erstmals zum Internationalen Tag der politischen Gefangenen auf. Dieses Datum erinnerte an die Märzgefallenen der demokratischen Kämpfe von 1848 ebenso wie an die blutige Niederschlagung der Pariser Kommune von 1871. Nachdem der Faschismus dieser Tradition des linken Antirepressionskampftags ein Ende gesetzt hatte, griffen 1993 Libertad! und die Rote Hilfe e.V. diese Initiative wieder auf. Seither wird der 18. März wieder regelmäßig mit zahllosen Veranstaltungen als Tag der politischen Gefangenen begangen. Read the rest of this entry »

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Haftstrafe und Freisprüche im Prozess gegen die drei Mannheimer Antifas

Foto: Indymedia

Foto: Indymedia

Mit einer Haftstrafe auf Bewährung und zwei Freisprüchen ist der Prozess am Amtsgericht gegen drei Mannheimer Antifas zu Ende gegangen. Den Beschuldigten wurde der Angriff auf zwei Nazis am Rande einer Demo in den Quadraten vorgeworfen. Read the rest of this entry »

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Mach mich nicht an! Ein Workshop gegen Street Harassment für Frauen*

Flyer-Street-HarassmentDer englische Ausdruck „Street Harassment“ (für den es im Deutschen keine treffende ܜbersetzung gibt) steht für sexistische Belästigungen, denen Frauen* im öffentlichen Raum ausgesetzt sind. Sei es in der Straßenbahn oder am Neckarufer, seien es Blicke, Hinterherpfeifen, Kommentare oder Berührungen.

In diesem Workshop wollen wir Erfahrungen austauschen und gemeinsam Gegenstrategien entwickeln, um uns den öffentlichen Raum zurückzunehmen. Zu diesem Workshop sind alle Frauen* willkommen, unabhängig davon, welches Geschlecht ihnen bei ihrer Geburt zugeordnet wurde.

Donnerstag, 6. März 2014
18 – 21 Uhr
im DGB Jugendraum, Hans-Böckler-Str. 3
-> siehe Termine

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In eigener Sache: Neue E-Mail-Adresse und neuer PGP-Schlüssel

antifa_computerAb sofort sind wir unter einer neuen E-Mail-Adresse erreichbar: mannheim@autonome-antifa.org. Dazu passend gibt es zur E-Mail-Verschlüsselung auch einen neuen PGP-Schlüssel (Download | ID: 0xBC33FEA0 | Fingerprint: 32F7 C553 B506 8CC0 91F8 7FDB 8262 7951 BC33 FEA0). E-Mails an unsere alte Adresse akantifa@juz-mannheim.de werden selbstverständlich weitergeleitet. Wir bitten aber darum, ab sofort nur noch unsere neue Adresse zu nutzen.

Warum das Ganze? Unsere alte E-Mail-Adresse nutzt die Server der deutschen Firma 1&1. Deutsche Firmen sind dazu angehalten, Nutzerdaten an Polizei und Geheimdienste weiterzugeben. Es ist allgemein bekannt, dass davon massenhaft Gebrauch gemacht wird. Die Mails unserer neuen E-Mail-Adresse liegen auf Servern in Island. Dort gibt es ein weniger repressives Internetrecht als in Deutschland. Trotzdem gibt es noch immer zahlreiche Einfallstore für Schnüffler*innen. Da wir es denen so schwer wie möglich machen wollen, empfehlen wir euch, E-Mails zusätzlich zu verschlüsseln. Wie das mit dem offenen E-Mail-Programm Thunderbird und der Software GnuPG ganz einfach funktioniert, erfahrt ihr hier: thunderbird-mail.de/wiki/Enigmail_OpenPGP