Linke Zentren schaffen
Für eine starke antifaschistische Bewegung
Aufruf des Ak Antifa Mannheim zur landesweiten Freiraumdemo am 20. Mai 2006 in Stuttgart
Aufruf des Ak Antifa Mannheim zur landesweiten Freiraumdemo am 20. Mai 2006 in Stuttgart
Aus Anlass des 61. Jahrestages der bedingungslosen Kapitulation des nationalsozialistischen Deutschlands veranstaltet der Ak Antifa am Montag, dem 8.Mai 2006 einen Sektempfang. Die Niederlage Deutschlands am 8.Mai `45 ist für uns Grund zu feiern. Die unmenschlichste und barbarischste Gesellschaftsformation der Geschichte ging an diesem Tag zu Ende. Ihr Ende machte umfassende menschliche Emanzipation zumindest wieder denkbar.
Statt eines bundesweiten Naziaufmarsches mit bis zu 1000 Teilnehmern in Mannheim waren heute im gesamten Südwestdeutschen Raum keinerlei Naziaktivitäten zu verzeichnen. Das sogenannte „Aktionsbüro Rhein-Neckar“ war nach dem Verbot seines Aufmarsches überfordert und nicht in der Lage, eine Ausweichveranstaltung zu organisieren.
Unter dem Motto: „Nicht verleugnen. Nicht verdrängen. Nicht Verwerten. Mit Deutschland endgülitg brechen“ zogen heute ca. 300 AntifaschistInnen durch die Mannheimer Innenstadt und die Neckarstadt West.
Im folgenden dokumentieren wir den Redebeitrag der Göttinger Gruppe „Aktion und Kritik“ zur Demonstration „Nicht verleugnen. Nicht verdrängen. Nicht Verwerten. Mit Deutschland endgülitg brechen!“ am 07.04.2006 in Mannheim:
Am kommenden Samstag wollen Nazis aus der gesamten Bundesrepublik für den Holocaust-Leugner Ernst Zündel aufmarschieren. Antifaschistische Gruppen mobilisieren bereits für den Vorabend zu einer Demonstration. Diese soll die Auseinandersetzung mit geschichtsrevisionistischen Tendenzen in der Gesellschaft über die Bekämpfung plumper Holocaustleugnung hinaus führen.
Nicht verdrängen. Nicht verleugnen. Nicht verwerten.
Mit Deutschland endgültig brechen
Am 8ten April will das „AB Rhein Neckar“ einen Aufmarsch in Mannheim durchführen, zu dem Nazis aus der gesamten Bundesrepublik mobilisiert werden sollen. Anlass ist der Prozess gegen den international bekannten Holocaustleugner Ernst Zündel in Mannheim. Für uns als AntifaschistInnen ist es selbstverständlich, dem unseren entschlossenen und erbitterten Widerstand entgegenzustellen. In einer Situation jedoch, in der der „Aufstand der Anständigen“ immer wieder und selbstverständlich zum Repertoire der bürgerlichen Mitte gehört, und die offensive Abgrenzung von Nazis Teil des nationalen Selbstverständnisses ist, darf unser Widerstand gegen Nazis und ihre Ideologie nicht alleine stehen. Wir verweigern uns der Mitarbeit am ideologischen Projekt der „Berliner Republik“ die sich gerne als „geläutert“ und „antifaschistisch“ präsentiert. Das Verdrängen der nationalsozialistischen Vergangenheit, ihrer barbarischen Dimensionen und des Mitmachens und Wegschauens praktisch aller Deutscher, hat seit dem Ende des NS den Umgang der überwiegenden Mehrheit der Deutschen Bevölkerung mit dieser Vergangenheit gekennzeichnet. Die individuellen und kollektiven Reflexe zur Abwehr und Verdrängung der Schuld sind seither in unterschiedliche politische Lesarten der Geschichte übersetzt worden. Die plumpe Leugnung des Holocaust durch NS-Spinner wie Zündel ist dabei im Verhältnis zu anderen Formen der Relativierung der Geschichte politisch verhältnismäßig unbedeutend. Dem Zwangskollektiv Nation, und am Vorabend des 8.April besonders jeglicher Verdrehung der Geschichte gilt unser Kampf, in welcher Form auch immer sie daher kommen mögen. Die notwendigen Schlüsse aus der Vergangenheit zu ziehen, eine menschliche Gesellschaft, eben eine freie Assoziation freier Individuen zu errichten, ist unsere utopische Minimalforderung.
An der Aktion waren insgesamt bis zu 50 Nazis aus dem Umfeld des offen nationalsozialistischen „Aktionsbüro Rhein-Neckar“ beteiligt. Am Römerplatz war ein Infotisch aufgebaut und Kleingruppen verteilten Flugblätter an PassantInnen. Ein Lautsprecherwagen fuhr durch die Straßen der Kleinstadt und warb für die rechtsextreme Partei.
Anwesend waren auch einige der wichtigsten Kader des „Aktionsbüro“, unter anderem MARIO MATTHES, RENE RODRIGUEZ TEUFER, CHRISTIAN HEHL und MATTHIAS HERMANN.
600 auf Antifademo in Ludwigshafen
Alle reden vom Wetter, wir NICHT!!!! Nazis in die Defensive gedrängt.
An der Demonstration gegen Nazistrukturen in Ludwigshafen im Rahmen einer antifaschistischen Kampagne, beteiligten sich bis zu 600 AntifaschistInnen.
Die regionale Naziszene fühlt sich durch antifaschistische Aktivitäten zunehmend unter Druck gesetzt. So wurde unter anderem der Anführer der Kameradschaft Kurpfalz und zentraler Kader des Aktionsbüros Rhein-Neckar Matthias Hermann an seinem Wohnort in Ludwighafen geoutet. Aus diesem Grund geraten so zunehmend AntifaschistInnen ins Visier der Nazis.